Buchvorstellung Jimmy Brainless "Im Schein der Pfütze" am Donnerstag, 13. März 2025

 
Als Bambusrunde haben wir immer ganz besonderes Interesse an den Erfahrungen von Menschen, die zwischen den Kulturen Ostasiasiens und Europas leben, arbeiten und vermitteln. Forscher, Künstler, Lehrer, Politiker oder Geschäftsleute kamen bei uns zu Wort, die uns Einblicke in ihre Grenzerfahrungen und persönlichen Erlebnisse gewährten. Mit Freude und Spannung haben wir uns auf Jimmy Brainless gefreut, der uns in seinem neuen Roman auf sehr eigenwillige Weise in das “Twilight” (s)einer österreichisch-taiwanischen Familie entführte:

Der Ich-Erzähler Simon Limone ist fasziniert von Pfützen, die er auf nächtlichen Streifzügen entdeckt. Stundenlang blickt er hinein und lässt seinen Gedanken über sich und die Welt seiner Familie ihren Lauf. Die Pfütze ist sein Medium, hier tummeln sich die Familienmitglieder, die er portraitiert und in spannungsgeladene Beziehungen mit einander verstrickt. Historische Ereignisse, politische Verhältnisse, Lebensumstände und kulturelle Andersartigkeiten werden nicht “von außen” beschrieben, sondern “von innen” als selbstverständlich angenommen.

Im Interview mit Ilon Huang (Radio Taiwan International) hat Brainless über seinen schriftstellerischen Ansatz gesagt: “Ich fand es faszinierend, dass in so unterschiedlichen Kulturkreisen ähnliche Probleme und Verhaltensmuster auftauchen. Diese thematischen Parallelen inspirierten mich dazu, eine Geschichte zu schreiben, welche die historischen und individuellen Verflechtungen beider Länder beleuchtet.”

Wieviel ist Fiktion? Was ist an autobiografischen Details eingeflossen?

Das und vieles mehr haben wir den Autor selbst gefragt. Es ware eine launige Lesung und spannende Diskussion mit Jimmy Brainless über seinen Roman “Im Schein der Pfütze”.


Jiaozifest 餃子宴 am 27.01.202

Zum zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende feierte man in Taiwan das Frühlingsfest und den Beginn des Jahres der Schlange (29.01.2025 bis 16.02.2026). Wir Abendländler sagen den Serpenten wenig Positives nach, lässt doch ihr Gift an Bosheit, die gespaltene Zunge an Lügen und ihre Häutung an Unbeständigkeit denken. Fernöstliche Schlangen tragen deutlich differenziertere Charakterzüge.

Dem Schlangenjahr 2025 ist das Element Holz zugeordnet. Es gilt als besonders geeignet, mutige Entscheidungen zu treffen und Weichen neu zu stellen.
Mit dem traditionellen Jiaozifest am 27.01.2025 verabschiedeten wir das alte und begrüßten das Neue Jahr im Restaurant “Ni Hao”, das an diesem Tag exklusiv der Bambusrunde zur Verfügung stand. Julian Chen verwöhnte uns mit taiwanischen Köstlichkeiten und einem Neujahrsbuffet der Extraklasse, und natürlich auch mit frisch gemachten Jiaozi, Baozi und Guotie (vor allem, aber nicht nur!).
Es war uns eine besondere Ehre, dass der Repräsentant Taiwans, Prof. Dr. Jhy-Wey Shieh, extra aus Berlin anreiste, um mit uns zusammen zu feiern.


Hier ein Blick auf das Jiaozi-Neujahrsmenü:


  • Vorspeisen u.a. Hundertjährige Eier, Aubergine, Calamaretti, Huhn mit Lauch, kleine Garnelen
  • Suppen u.a. gebundene, sauer-pikante Suppe nach einem Rezept der Familie Chen
  • Salate u.a. Gurken, Seetang, Mu-Er-Pilze auf chinesische Art
  • Dim Sum u.a. natürlich Jiaozi, Guotie (gefüllt mit Fleisch, Gemüse), Baozi, Bratnudeln, Reiskuchen mit hausgemachter Ni-Hao-Wurst gebraten
  • Hauptgerichte u.a. gegrilltes Spanferkel, knusprig geröstete Ente, gedämpfter ganzer Lachs und Wolfsbarsch, Hähnchen gegrillt, geschmortes Rind, gedämpftes Schwein, gedämpfter ganzer Kabeljau, gebackene Süsskartoffeln
  • Seafood u.a. rote Wildgarnelen aus Argentinien, Jakobsmuscheln
  • Dessert u.a. Niangao (Reiskuchen), Creme Brulee, Tiramisu, Mandarinen, Litschies, Sesameis

Weiterhin inbegriffen waren alkoholische (u. a. Weiß- und Rotwein in typischer Chen-Qualität) und nichtalkoholische Getränke.



Die Anwesenden waren begeistert vom hochklassigen Begleitprogramm mit Vorträgen und Überraschungen (Drachentanz, Violine, Gesang) !